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Karnataka

Eine Reise in Bildern, auf den Spuren eines jahrtausendealten Zusammenlebens.

Jóse Rámon Gorret
© Eurac Research | Jóse Rámon Gorret
by Andrea De Giovanni

Im indischen Bundesstaat Karnataka leben Hirten und große Raubtiere eng zusammen. Und dieses Zusammenleben bringt seine Probleme mit sich. Doch obwohl die Verluste beim Vieh manchmal höher sind als der durchschnittliche Jahresgewinn eines Hirten, sind die Wildtiere im Hinduismus heilig – und damit unantastbar. In den dreißig Tagen, die sie in Indien verbrachten, erkundeten Filippo Favilli, Forscher von Eurac Research, und der Fotograf Jóse Rámon Gorret die labile Grenze, die den Raum der Menschen von allem anderen trennt. Was sie dort erlebt haben, wird im Folgenden fotografisch festgehalten.

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Die meisten Menschen in Karnataka leben von Viehzucht und Landwirtschaft. Auf dem Foto ziehen indische Büffel durch ein Dorf.
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Schafe und Ziegen werden in selbstgebauten Metall- oder Seilgehegen gehalten. Diese Gitternetze können das Vieh nicht vor Raubtieren schützen. In den meisten Fällen reicht jedoch die Anwesenheit von Hunden und Hirten aus, um die Wölfe davon abzuhalten, die Herden während der Weidezeit anzugreifen.
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Frau und Kinder eines halbnomadischen Schafhirten. Auf ihrer Wanderschaft legen die Hirten mit ihren Familien fünf bis 20 Kilometer pro Tag zurück und nehmen ihr gesamtes Hab und Gut mit.
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Die Hirtenhunde werden in Karnataka nicht als Haustiere gehalten, sondern als Arbeitstiere. Dieses Mädchen lässt sich jedoch nicht davon abhalten, ihren kleinen Freund stolz zu präsentieren.
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Die Hunde werden als Welpen mit glühenden Schnüren gebrandmarkt. Die Narben, die sie ein Leben lang am Körper tragen, dienen dazu sie wiederzuerkennen und um zu kennzeichnen, wem sie gehören.
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Eine klassische Hirtenausrüstung. Die Axt wird verwendet, um sich den Weg durch die Vegetation zu bahnen.
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Filippo Favilli befragte Hirten zu ihrer Beziehung zum Wolf. Dabei wurden unter anderem Informationen über die Anzahl der jährlich verlorenen Nutztiere und die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Verluste gesammelt. Auf dem Foto übersetzt ein Förster die Antworten der Hirten aus der lokalen Amtssprache Kannada ins Hindi, während ein Forscher des Wildlife Institute of India sie für Favilli ins Englische übersetzt.
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Vor jedem Interview werden den Hirten Fotos von einem Wolf, einem Schakal und einer Hyäne gezeigt, den drei großen Raubtieren, die in dem Gebiet vorkommen. Auf diese Weise stellen die Forscher sicher, dass man über dasselbe Tier spricht.
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Ältere Hirten glauben, dass es Unglück bringt, einen Wolf zu töten. Das Vieh, das von Wölfen erlegt wird, sehen sie hingegen als Opfergabe an die Götter.onsidered an offering to the gods.
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Durch die Verbreitung des Internets und der damit verbundenen Öffnung zum Rest der Welt verändert sich die Mentalität der neuen Hirtengenerationen. Ihr Blick auf die Dinge ist viel pragmatischer als der ihrer Vorgänger.
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In den Hirtendörfern von Karnataka ist fließendes Wasser ein Luxus. Woran es jedoch nie mangelt, ist das Internet. Die Hirten nutzen Smartphones für den Viehhandel und um ihre Kinder mit Kinderfilmen zu unterhalten.
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Ein Hirte bereitet ein Frühstück aus Ziegenmilch und Getreide zu. Die Wanderhirten errichten temporäre Dörfer entlang ihrer Routen, die auch durch bewirtschaftete Felder führen. Durch ein Abkommen mit den Landwirten können die Tiere so die Reste der Ernte abweiden, während sie gleichzeitig den Boden düngen.
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Die Hirten sind fast ausschließlich Männer. Die Hirtin auf dem Foto ist die Einzige, der Favilli und Rámon Gorret auf ihrer Reise begegnet sind.
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Eine Frau aus einer nomadischen Hirtenfamilie. Der Brauch, sich mit Piercings, Halsketten, Ringen und Armbändern zu schmücken, ist in dieser Gegend weit verbreitet.
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Viele Hirten haben ein Motorrad. Einige benutzen Karren, die von Ochsen oder Pferden gezogen werden. Die reicheren unter ihnen besitzen auch einen Traktor. Auf dem Foto führt eine Straße unter abgeschnittenen Ficus-Wurzeln hindurch.
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Der Bundesstaat Karnataka besteht nicht nur aus Dörfern und Hirtenlagern. Der Ballungsraum von Bengaluru hat über sechs Millionen Einwohner. In der Stadt trifft man häufig auf freilaufende Kühe, die sich vom Müll am Straßenrand ernähren.
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Indisches Street Food: panierte Chilischoten.
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Wie die Tauben in unseren Städten sind in Karnataka die Indischen Languren, eine Gattung der Schlankaffen, überall anzutreffen, sowohl in den Großstädten als auch in den Dörfern. Sie haben jegliche Scheu verloren und sind sehr angriffslustig, weshalb es nicht ratsam ist, mit Essen durch die Straßen oder Tempelanlagen zu spazieren.
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In Karnataka leben Menschen und Wildtiere seit Jahrtausenden eng beieinander. Das empfindliche Gleichgewicht zwischen Toleranz und Konflikt wurde stets von der ausgeprägten Religiosität der lokalen Bevölkerung getragen. Allerdings könnte das Phänomen der Verwestlichung nun einen Kurswechsel einläuten. Auf dem Foto: die Tempelanlagen der archäologischen Stätte Hampi.

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